Bei Anruf Not !

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Eine nicht endenwollende Pandemie bedrängt die Welt, die auch ansonsten voller Gefahren steckt. Da ist es gut, ein paar „Freunde im Himmel“ zu wissen. So hießen früher die Heiligen für alle Lebenslagen. Als im 13. und 14. Jahrhundert die Pest in Europa wütete, gewannen die „vierzehn Nothelfer“ ordentlich an Ansehen. Nur einer von ihnen hauchte nicht als Märtyrer sein Leben aus. theo stellt die Herrschaften vor.

1/2021

Achatius

Wenn Sie den Tod fürchten (und wer fürchtet ihn nicht), wenden Sie sich getrost an diesen Heiligen, der wegen seines Glaubens im Jahr 138 gekreuzigt wurde, also ziemlich gut weiß, wie das Sterben sich anfühlt: Zu Lebzeiten war er Soldat, im Himmel hat er sich aufs „nothelfen “ kapriziert – bei Todesängsten, Verfolgung und Zweifeln.

Ägidius

Fühlen Sie sich einsam und verlassen? Ägidius weiß Rat: Er war Benediktiner-Abt. Aber dann scheinen seine Mitbrüder ihm auf die Nerven gegangen zu sein, jedenfalls machte er sich 720 davon, um als Einsiedler in einem Kloster in der Provence zu leben und dort eines natürlichen Todes zu sterben. Der Spezialist fürs Alleinsein wurde folgerichtig Nothelfer für alle Einsamen und Verlassenen.

Barbara

Tja, Sie haben recht, wir wissen weder den Tag noch die Stunde! Ist ja vielleicht auch besser so. Die Heilige Barbara unterstützt Achatius nach Kräften als Sterbebegleiterin. Sie wurde von ihrem Vater in einem Turm gefangen gehalten und 306 getötet – weil sie sich zu Christus bekannte. Seither ist sie Ansprechpartnerin für eine gute Sterbestunde.

Blasius

Haben Sie heute früh bös gehustet oder kratzte der Hals? Das muss nicht zwingend Covid  sein. Aber rufen Sie vorsichtshalber den Heiligen Blasius an: Er war Bischof und soll einen Jungen vor dem Ersticken durch Fischgräten gerettet haben. Um 316 wurde er hingerichtet, betätigt sich seither als Nothelfer bei Halsweh, Husten und Erstickungsgefahr.

Christopherus

Zieht es Sie trotz Corona in die Ferne? Dann vergessen Sie diesen Heiligen nicht, ob als Plakette im Auto, als Heiligenbild in der Hosentasche oder als Fahrradanhänger – mit ihm sind die Menschen noch immer gut gefahren. Er soll ein Kind über den Fluss getragen haben, das sich als Christus zu erkennen gab. Um 250 starb er als Märtyrer, hilft seitdem bei Wassergefahr, Unwetter und im Straßenverkehr.

Cyriakus

Sind Sie abergläubisch, fühlen Sie sich bedrängt von bösen Geistern? Dann schnell einen Hilferuf an den Heiligen Cyriakus abfeuern. Als Erzdiakon von Rom leistete er viel Gutes für die Armen – was ihn 304 leider nicht vor der Hinrichtung durch das Schwert bewahrte. In der Pfalz wird Cyriakus als Patron der Winzer verehrt, ansonsten soll er als Nothelfer die Menschen vor allerlei Versuchungen bewahren.

Dionysius

Macht der Kopf Ihnen zu schaffen? Mit Migräne, Gewissensängsten oder grüblerischen Gedanken? Der Heilige Dionysius rückt ihn wieder zurecht. Als erster Bischof von Paris wurde er um 250 auf einem Hügel enthauptet, genau da, wo heute das Rotlichtviertel Pigalle Frivoles verheißt. Seit damals heißt der Berg Montmartre, Berg der Märtyrer, und seitdem tritt Dionysius als Nothelfer auch bei Tollwut und Hundebissen in Erscheinung.

Erasmus

Frauen aufgepasst: Bei Unterleibsschmerzen und Geburtswehen schafft der Heilige Erasmus Abhilfe: Bei einer Überfahrt mit einem Schiff nach Süditalien soll er durch ein Gebet das Meer besänftigt haben, so wurde er flugs zum Patron der Schiffsleute in Italien, Spanien und Portugal. Um 310 ereilte ihn ein besonders grausamer Märtyrertod. Seitdem steht er den Menschen als Nothelfer bei Krämpfen aller Art bei.

Eustachius

Wer von einem Schicksalsschlag heimgesucht wird, kann sich keinen besseren Helfer als diesen Heiligen wünschen. Eustachius ist um 100, also zeitlich als erster Nothelfer einzuordnen. Ihm soll ein Hirsch mit einem leuchtenden Kreuz über dem Geweih erschienen sein, weswegen er auch als Patron der Jäger und Forstleute aushilft und seit einiger Zeit auch als Nothelfer gegen die Zerstörung der Natur.

Georg

Haben beunruhigende Nachrichten Ihren wohltuenden Schlaf geraubt? Sehen Sie die Gefahr, dass Typen wie Kim Jong-un und Erdogan aufeinander losgehen? Dann wenden Sie sich an den Heiligen Georg, jenen tapferen Soldaten, der einen Drachen mit der Lanze bezwungen haben soll. Um 304 wurde ihm als Märtyrer der Kopf abgeschlagen. Nun agiert er als Nothelfer vor allem, wenn Kriegsgefahr lauert.

Katharina
von Alexandrien

Fühlen Sie sich manchmal „wie gerädert“? Bauen Sie auf die Heilige Katharina. Als hochgebildete Königstochter verweigerte sie in Ägypten jedweden Götzendienst. Im 4. Jahrhundert wurde sie gefoltert, dann auf ein Rad gebunden, das aber zersprang, sodaß man sie mit dem Schwert hinrichten musste. Sie ist Patronin der Wissenschaftler und Politiker und Nothelferin bei Krankheiten und zur Auffindung Ertrunkener.

Margareta

Wenn Sie einem freudigen Ereignis entgegensehen, aber nicht alles so ganz nach Plan läuft mit der Geburt: Halten Sie sich an die Heilige Margareta. Mit einem Kreuzzeichen soll sie sich einem Drachen entgegengestellt und ihn besiegt haben, so die Legende. Im Jahr 304 erlitt sie den Märtyrertod. Sie ist Nothelferin für Geburtswehen und für Fruchtbarkeit.

Pantaleon

Sie fühlen sich von Ihrem Arzt nicht richtig beraten? Fragen Sie den Heiligen Pantaleon. Er war erfolgreicher Doktor in der heutigen Türkei, neidische Kollegen verrieten dem Kaiser, dass er Christ sei. Das kostete ihn 305 sein Leben, seine Peiniger nagelten ihm beide Hände auf den Kopf. Seither fungiert er als Nothelfer der Ärzte und der Kranken und für viele Beschwerden-

Vitus

Sie fürchten sich vor Blitz und Donner oder auch vor Schlangenbissen: Der Heilige Vitus schafft Abhilfe. Um 450 fand der 12-jährige Sohn heidnischer Eltern den gruseligen Tod in einem Kessel mit heißem Pech, und das alles, weil er sich taufen ließ. Seither ist er der Nothelfer für Aussaat und Ernte, der Lahmen und Blinden, der Schmiede, Bierbrauer und Gastwirte.