Mit einer Großbildkamera schuf die in Kalifornien lebende Fotografin S. Billie Mandle Bilder, die sichtbare oder erahnte Spuren von Menschen und Gemeinden, von Geschichten aber auch von Dogmen zeigen. Über zehn Jahre fotografierte sie bei spärlichem Licht aus der Perspektive des Beichtenden. Die Aufnahmen verweisen auf die widersprüchlichen Impulse, die diese dunklen Räume charakterisieren und die intime, aber institutionell-rituelle Vergebung prägen.
Als katholisch erzogene, homosexuelle Frau hatte die Künstlerin lange ein komplexes Verhältnis zur Kirche. In ihrem Bildband „Reconciliation“ (Versöhnung) behandelt sie die Beichtstühle als metaphorische Orte, als Strukturen, die darauf verweisen, wie Menschen mit Fragen zum Glauben und zur Vergebung hadern. S. Billie Mandle ist Professorin für Fotografie am Hampshire College in Amherst, ihre Arbeiten werden international gezeigt.
Die Schriftstellerinnen Kirsten Valdez Quade und Dorothy Day haben nachdenkliche und berührende Texte zu den Fotografien verfasst. //
Kehrer Verlag
104 Seiten
35 Euro