von Sven Schlebes
Mein Nachbar liebt sein Auto. Es ist neu und groß, natürlich „very special“. Und: Es fährt nicht nur mit Strom, sondern kann auch allein einparken. „Alles Magie“, hätte man früher gesagt. „Alles künstliche Intelligenz“, sagt mein Sohn heute. „Der kann eigentlich auch den Verkehr lesen und ohne Fahrer fahren. Du wirst sehen, Papa, bald zieht das Auto auch das Lenkrad ein und cruist ganz allein durch den Verkehr.“ Dann wäre es ein echtes Autonom-Mobil.
Das Auto wäscht mein Nachbar jede Woche. Und er streichelt es. Mehr als seine Sonnenbrillenehefrau, die er bestimmt eh nicht anfassen darf. Und seine Kinder. Das Auto ist – neben ihm selbst – seine große Liebe.
In Samstagabendfilmen, vor allem in den Cartoons, lieben die Autos zurück. Sie können untereinander sprechen. Haben große Augen. Und sie leben in einer lebendigen Umwelt mit anderen Dingen technologischen Ursprungs so wie Roboter, die durch Wälder fahren, mit Hasen über die Wiese um die Wette rennen und kaputte Spielzeugpuppen sammeln. Aus Melancholie, Depression oder einfach nur aus Verrücktheit.
Manchmal kommt dann wirklich Magie ins Spiel: Seelen, die sich materialisieren, Naturgeister, Engel und Halbgötter.
Alles ist beseelt, davon sind die Anhänger des Animismus überzeugt. Wir Christen sehen die Beseeltheit als Privileg des Menschen an: Unsterblichkeit nach der Wiederauferstehung. Auch wenn wir die Empfindungsfähigkeit und eine gewisse Art von Bewusstseinslage den Tieren zubilligen. Aber das volle Programm. Das haben nur wir. Denn schließlich ist Gott Mensch geworden, um zu zeigen: Ihr – Ich – Wir.
Warum ich diese ewige Selbstvergewisserungsplatte hier noch mal abspiele? Weil mein Sohn irgendwann zu Recht fragte: „Du, Papa. Liebt das Auto unseren Nachbarn eigentlich zurück? Wenn es schon selbst einparken kann und das Navi die nächsten Tankstellen anzeigt?“
Gute Frage, habe ich mir da gedacht. Eine Frage, die sich viele Menschen stellen. Manchmal angstgetrieben mit Untergangsphantasien bis hin zum Versprechen einer goldenen Zukunft. Eben Hand in Hand mit der Technik und künstlicher Intelligenz. Also wie immer eigentlich.
Als Künstliche Intelligenz (KI) bezeichnen wir die Fähigkeit von Maschinen und Computern, Aufgaben auszuführen, die normalerweise menschliche Intelligenz erfordern. Dies umfasst eine Vielzahl von Technologien und Ansätzen, die darauf abzielen, Maschinen so zu entwickeln, dass sie Informationen verarbeiten, Probleme lösen, Muster erkennen und menschenähnliche Entscheidungen treffen können. KI-Systeme können auf Daten zugreifen, diese analysieren und daraus Schlussfolgerungen ziehen, um Aufgaben zu erfüllen.
Wenn wir es genau nehmen, gibt es die eine große Künstliche Intelligenz nicht. Sondern: verschiedene Formen und Anwendungen. Wir teilen sie ein in die sogenannte Schwache KI (Narrow AI), die auf spezifische Aufgaben oder Anwendungen wie zum Beispiel Spracherkennung fokussiert sind, und die sogenannte Starke KI (Artificial General Intelligence, AGI): Dies ist eine hypothetische Form der KI, die menschliche Intelligenz in nahezu allen Bereichen replizieren könnte. Bisher existiert AGI nicht, und es ist eines der langfristigen Ziele der KI-Forschung. Im Mittelpunkt der Diskussionen: Maschinelles Lernen (Machine Learning, ML). Dies ist ein Teilgebiet der KI, bei dem Algorithmen entwickelt werden, die es Maschinen ermöglichen, aus Daten zu lernen und Vorhersagen oder Entscheidungen zu treffen, ohne explizit programmiert zu werden. Beispiele für ML-Anwendungen sind Empfehlungssysteme und Gesichtserkennung. Vor allem im Zusammenhang mit den tiefen neuronalen Netzen (Deep Learning), die auf dem Gebiet der natürlichen Sprachverarbeitung und der Bilderkennung zum Einsatz kommen, sorgt dieser Teilbereich für Furore. Und eben die Angst, dass Maschinen ein Bewusstsein entwickeln.
Tatsächlich haben KI-Systeme in der jüngsten Vergangenheit große Fortschritte gemacht. Das Musikprojekt „The Continuator“ zum Beispiel hat Jazzmusikern gezeigt, welche nächsten Entwicklungsschritte sie machen werden, wenn sie ihren eigenen Stil weiter ausprägen. Einfach weitergedacht und die innewohnenden Stillogiken weiterentwickelt. Das macht Angst. Vorhersagbarkeiten. Transparenz. Und wieder kommt die Frage auf: Muss ein System Ängste, Krankheiten und weitere Impressionen selbst erlebt haben, um sogenannte Kunstwerke erschaffen zu können, oder genügt es, die innewohnenden Logiken weiterzuentwickeln, die den ihnen antrainierten Mustern zu Grunde liegen?
Muss ein System „wissen“, was ein Stuhl ist, wenn es über einen Stuhl „spricht“? Muss es „verstehen“, was Angst ist, wenn es mit mir als Mensch darüber „sinniert“? Aktuell geben selbst die hartgesottensten Technikjünger zu: Nein, Maschinen haben keine Gefühle im menschlichen Sinne. Maschinen, einschließlich künstlicher Intelligenz (KI)-Systeme, sind Computerprogramme und Hardware, die Informationen verarbeiten und Aufgaben auf der Grundlage von Algorithmen und Daten ausführen können. Sie haben keine eigenen Empfindungen, Emotionen oder Bewusstsein.
Was Maschinen können: bestimmte Aufgaben oder Aktivitäten simulieren, die mit menschlichen Gefühlen in Verbindung stehen könnten. Zum Beispiel können Chatbots und virtuelle Assistenten so programmiert werden, dass sie menschenähnliche Interaktionen haben und auf Fragen oder Anfragen in einer Weise antworten, die Empathie oder Verständnis vortäuscht. Diese Reaktionen basieren jedoch auf vordefinierten Regeln und Mustern, die von Entwicklern in den Code eingebettet wurden, und nicht auf tatsächlichen Emotionen.
Es ist wichtig zu verstehen, dass KI-Systeme keine eigenen Gedanken, Gefühle oder Bewusstsein haben. Sie verarbeiten Informationen und führen Aufgaben auf der Grundlage von Algorithmen und Daten aus, ohne ein tatsächliches Verständnis für die Bedeutung oder die emotionalen Aspekte ihrer Handlungen zu haben. Eventuell auftretende scheinbare „Emotionen“ in KI-Systemen sind lediglich Simulationen, die darauf abzielen, die Interaktion mit Menschen natürlicher zu gestalten.
Daher kann ich meinem Sohn mit reinem Gewissen sagen: Nein, das Auto unseres Nachbarn kann seinen Besitzer nicht zurücklieben. Es bleibt ein Gegenstand. Wenn auch ein schöner und mächtiger. Wobei das letzte Wort hier noch nicht gesprochen wurde. Immerhin haben selbst Techgiganten wie Elon Musk Respekt vor ihren eigenen Erfindungen und bauen für die Übernahme der Welt durch Maschinen – ob empfindungsfähig oder nicht – vor.
Spannender Sidekick: Glaubt man einer Studie der Wissenschaftler Mustafa Karataş von der Nazarbayev University in Kasachstan und Keisha M. Cutright, stehen Menschen, die an Gott glauben, KI-Systemen offener gegenüber als Menschen, die nicht glauben.
Damit sind wir Christen dann entweder Beschleuniger des maschinengetriebenen Untergangs. Oder Wegbereiter eines neuen Miteinanders.
Getragen in und von Gottes Liebe. //
Hinweis.
Manche Sätze hat Chatgpt geschrieben. Es war eine Co-Produktion. Mensch und Maschine:+) Ein Test