von theo
Existiert eine generelle Definition von Glück?
Wenn wir von Glück sprechen, meinen wir das Wohlbefinden, die Lebenszufriedenheit. Diese kann über unterschiedliche Instrumente der psychologischen Forschung gemessen werden, wie Fragebögen, Hirnaktivität oder auch die gesprochene oder geschriebene Sprache. Schon die Philosophen der griechischen Antike wie Aristippos oder Epikur oder auch Aristoteles haben sich Gedanken zum Thema Glück gemacht, und es gab so etwas wie zwei Lager: Diejenigen, für die Glück bedeutete, sich gut fühlen, mit möglichst vielen positiven und wenig negativen Emotionen, also das hedonische oder hedonistische Glück. Und dann das sogenannte eudaimonische Glück, das die Eudämonie meint. Dieser Begriff geht auf Aristoteles zurück und bedeutet so viel wie: ein gutes Leben leben, seine Potenziale verwirklichen. 70-80 % der Erwachsenen können ihre eigenen Stärken nicht benennen. Die eigenen Potenziale zu leben bedeutet aber im ersten Schritt, sie auch zu erkennen.
Welche Formen der Glückssuche können Sie benennen?
Wir Menschen können zum einen nach der Maximierung der Lust streben und alles, was unangenehm ist, möglichst aus dem Leben verbannen. Dies führt allerdings nicht zu dem langfristigen Wohlbefinden, wonach wir uns sehnen. Wir sind darauf angewiesen, herauszufinden, was es für uns bedeutet, unsere Potenziale zu leben, oder auch unsere Potenziale, unsere Werte überhaupt kennenzulernen und benennen zu können.
Seit ewigen Zeiten denken wir Menschen über Glück nach. Sind wir heute schlauer?
Ja, das sind wir. Seit Prof. Dr. Martin Seligman Ende der 1990er Jahre zum Präsidenten der weltweit größten Vereinigung von Psychologen gewählt wurde, der APA (American Psychological Association) und in seiner Antrittsrede darauf hinwies, dass trotz immer besserer Lebensbedingungen immer mehr Menschen unter psychischen Erkrankungen wie Depressionen leiden und er sagte „wir brauchen mehr des Guten!“, hat die psychologische Forschung in weit über 100.000 Studien erforscht, was denn dieses „mehr des Guten“ sein könnte und wie psychische Erkrankungen zu heilen seien. Eine Vielzahl von neu entwickelten Therapien hat dafür gesorgt, dass immer mehr Menschen diese nutzen und dadurch ihre Stärken kennenlernen und ausbauen und aktiv für ihre psychische Gesundheit sorgen.
Was ist der Unterschied zwischen Zufriedenheit und Glück?
Gerade im Blick auf die deutsche Sprache ist das eine gute Frage: während wir im Englischen die Worte luck (Zufallsglück), pleasure (Vergnügen) und auch happiness (Lebensglück) zur Verfügung haben, sind wir im Deutschen auf den einen Begriff „Glück“ beschränkt. Wenn wir im Rahmen der Positiven Psychologie – die im Übrigen auch gut den Namen Entwicklungspsychologie haben könnte – über Glück sprechen, dann meinen wir Dinge wie Wohlbefinden und Lebenszufriedenheit.
Sind gläubige Menschen glücklicher als nichtgläubige?
Es gibt Studien, die darauf hinweisen. Doch was ist es, was gläubige Menschen glücklicher macht? Wir wissen, dass Menschen, die so etwas wie einen Sinn in ihrem Leben haben – also etwas größeres Ganzes, auf das ihre Wahrnehmungen und letztendlich auch ihre Handlungen ausgerichtet sind – insgesamt eine höhere Lebenszufriedenheit aufweisen als Menschen, die diesen Sinn nicht spüren. Insgesamt kommt es wohl darauf an, dass Menschen mit einer hohen Spiritualität das Leben in seiner Ganzheit, mit all seinen Widrigkeiten eher akzeptieren können. Und diese Fähigkeit hat einen großen Anteil an unserem Wohlbefinden: können wir das Leben mit allem, was es uns bietet annehmen, haben wir das Handwerkszeug, auch Krisen zu bewältigen?
Liegt das Glück in unserer Hand oder nehmen höhere Mächte Einfluss darauf?
Ein Vorwurf, der der Psychologie immer wieder gemacht wird ist, dass die Verantwortung für das Lebensglück auf das Individuum abgewälzt wird. Und es stimmt: wir haben vieles selbst in der Hand, wenn es darum geht, ein erfülltes, glückliches Leben zu führen. Und gleichzeitig gibt es äußere Wirkkräfte wie – „wo wurde ich geboren“, „habe ich Zugang zu Bildung“, „bin ich Teil einer Gemeinschaft“, „darf ich sicher und in Frieden so leben“ – die wir nicht beeinflussen können. Wir können Menschen stärken, auch an den Umständen etwas zu ändern. Mir sind keine Studien bekannt, mit denen „höhere Mächte“ erforscht wurden. Der Glaube an solche „höheren Mächte“ kann – wie besprochen – sehr wohl seinen Beitrag zu unserem Lebensglück nehmen.
Ist Glück lernbar?
Ja! Es gibt unterschiedliche Faktoren, die auf unser Glückserleben und unser menschliches Wachstum einzahlen. Ein sehr griffiges Modell stammt von Martin Seligman: Das Akronym PERMA fasst zusammen, welche Wirkfaktoren Einfluss haben: P steht für positive Emotionen. Also: kann ich aktiv für positive Emotionen in meinem Leben sorgen? E steht für Engagement, wie gut kenne ich meine Stärken. R steht für Faktor #1: Relationships, die positiv-unterstützenden Beziehungen in meinem Leben. M – Meaning, also die Sinnhaftigkeit. Als wie bedeutsam nehme ich meinen geleisteten Beitrag in der Gesellschaft wahr. A für Achievement, die Zielerreichung. Und hier sind gar nicht unbedingt die großen, messbaren Ziele gemeint. Wo sehe ich auch die kleinen Schritte? Wo halte ich inne und sage: das habe ich geschafft. Glück ist also auch eine Frage dessen, inwiefern ich mich selbst erlebe. Der Teller, den ich geschafft habe abzuwaschen, der 5-minütige Spaziergang um den Block, den ich mir schon lange vorgenommen habe.
Ist Sinnsuche vereinbar mit der Glückssuche?
Absolut! Tatsächlich ist das Thema Lebenssinn eines, das in unserer Ausbildung und auch im Masterstudiengang Positive Psychologie behandelt wird. Eine der bedeutendsten Forscherinnen im deutschsprachigen Raum ist Prof. Tatjana Schnell. Sie beschreibt Lebenssinn als so etwas wie die Spitze einer Pyramide, wenn wir vom Thema Sinn sprechen. Und Teil dieser Pyramide ist auch, dass der Sinn, den wir haben, in vielen Bereichen unseres Lebens zum Ausdruck kommt. Was sind zum Beispiel meine Werte, die ich auch lebe. Das ist Tatjana Schnells Definition von Lebensbedeutung. Wir richten unsere Wahrnehmungen, Handlungen etc. nach unseren Werten aus und letztendlich auch nach so etwas Abstraktem wie einem Lebenssinn. Dies zahlt auf unser Wohlbefinden ein.
Die Fähigkeit zum Glücklichsein wachse mit dem Älterwerden, sagen Soziologen.
Stimmen Sie dem zu?
Es gibt eine Studie, die so etwas wie eine U-Kurve herausgefunden hat, die ihren tiefsten Punkt im Alter von 48 Jahren hat. Gute Nachricht für mich: ich werde 49, ab jetzt geht’s wieder bergauf. Was sicherlich auch mit hineinspielt ist die Lebenserfahrung, der Umgang, den wir mit Emotionen erlernt haben und auch die Erfahrung, dass das Leben so etwas wie ein Auf und Ab sein kann, wie eine Sinuskurve. Das macht uns im Alter gelassener.
Macht ein Wir-Gefühl glücklicher als das Ich-Gefühl?
Ja, es macht uns glücklich, wenn wir anderen helfen, vor allem wenn wir dies freiwillig tun. Das sehen wir beispielsweise im Gehirn. Ich selbst habe zwei Ehrenämter, und ich sage oft: diese Ehrenämter sind auch eigennützig. Mir geht es gut, wenn ich merke, dass ich helfen kann, dass ich etwas verändern kann.
Brauchen wir andere Menschen zum Glücklichsein?
Ja! Wie schon erwähnt, sind positiv-unterstützende Beziehungen Faktor # 1 für unser Wohlbefinden. Damit sind übrigens nicht zwingend viele Beziehungen gemeint, es sind die ein oder zwei Menschen, von denen ich weiß, dass sie mich unterstützen und für mich da sind – und umgekehrt. Was wichtig ist: diese Beziehungen können wir am besten führen, wenn wir über uns selbst ein breites Wissen haben, wenn wir selbst gut aufgestellt sind. Unser Glück vom Handeln anderer abhängig zu machen, hilft unserem Wohlbefinden nicht.
Existiert eine generelle Definition von Glück?
Wenn wir von Glück sprechen, meinen wir das Wohlbefinden, die Lebenszufriedenheit. Diese kann über unterschiedliche Instrumente der psychologischen Forschung gemessen werden, wie Fragebögen, Hirnaktivität oder auch die gesprochene oder geschriebene Sprache. Schon die Philosophen der griechischen Antike wie Aristippos oder Epikur oder auch Aristoteles haben sich Gedanken zum Thema Glück gemacht, und es gab so etwas wie zwei Lager: Diejenigen, für die Glück bedeutete, sich gut fühlen, mit möglichst vielen positiven und wenig negativen Emotionen, also das hedonische oder hedonistische Glück. Und dann das sogenannte eudaimonische Glück, das die Eudämonie meint. Dieser Begriff geht auf Aristoteles zurück und bedeutet so viel wie: ein gutes Leben leben, seine Potenziale verwirklichen. 70-80 % der Erwachsenen können ihre eigenen Stärken nicht benennen. Die eigenen Potenziale zu leben bedeutet aber im ersten Schritt, sie auch zu erkennen.
Welche Formen der Glückssuche können Sie benennen?
Wir Menschen können zum einen nach der Maximierung der Lust streben und alles, was unangenehm ist, möglichst aus dem Leben verbannen. Dies führt allerdings nicht zu dem langfristigen Wohlbefinden, wonach wir uns sehnen. Wir sind darauf angewiesen, herauszufinden, was es für uns bedeutet, unsere Potenziale zu leben, oder auch unsere Potenziale, unsere Werte überhaupt kennenzulernen und benennen zu können.
Seit ewigen Zeiten denken wir Menschen über Glück nach. Sind wir heute schlauer?
Ja, das sind wir. Seit Prof. Dr. Martin Seligman Ende der 1990er Jahre zum Präsidenten der weltweit größten Vereinigung von Psychologen gewählt wurde, der APA (American Psychological Association) und in seiner Antrittsrede darauf hinwies, dass trotz immer besserer Lebensbedingungen immer mehr Menschen unter psychischen Erkrankungen wie Depressionen leiden und er sagte „wir brauchen mehr des Guten!“, hat die psychologische Forschung in weit über 100.000 Studien erforscht, was denn dieses „mehr des Guten“ sein könnte und wie psychische Erkrankungen zu heilen seien. Eine Vielzahl von neu entwickelten Therapien hat dafür gesorgt, dass immer mehr Menschen diese nutzen und dadurch ihre Stärken kennenlernen und ausbauen und aktiv für ihre psychische Gesundheit sorgen.
Was ist der Unterschied zwischen Zufriedenheit und Glück?
Gerade im Blick auf die deutsche Sprache ist das eine gute Frage: während wir im Englischen die Worte luck (Zufallsglück), pleasure (Vergnügen) und auch happiness (Lebensglück) zur Verfügung haben, sind wir im Deutschen auf den einen Begriff „Glück“ beschränkt. Wenn wir im Rahmen der Positiven Psychologie – die im Übrigen auch gut den Namen Entwicklungspsychologie haben könnte – über Glück sprechen, dann meinen wir Dinge wie Wohlbefinden und Lebenszufriedenheit.
Sind gläubige Menschen glücklicher als nichtgläubige?
Es gibt Studien, die darauf hinweisen. Doch was ist es, was gläubige Menschen glücklicher macht? Wir wissen, dass Menschen, die so etwas wie einen Sinn in ihrem Leben haben – also etwas größeres Ganzes, auf das ihre Wahrnehmungen und letztendlich auch ihre Handlungen ausgerichtet sind – insgesamt eine höhere Lebenszufriedenheit aufweisen als Menschen, die diesen Sinn nicht spüren. Insgesamt kommt es wohl darauf an, dass Menschen mit einer hohen Spiritualität das Leben in seiner Ganzheit, mit all seinen Widrigkeiten eher akzeptieren können. Und diese Fähigkeit hat einen großen Anteil an unserem Wohlbefinden: können wir das Leben mit allem, was es uns bietet annehmen, haben wir das Handwerkszeug, auch Krisen zu bewältigen?
Liegt das Glück in unserer Hand oder nehmen höhere Mächte Einfluss darauf?
Ein Vorwurf, der der Psychologie immer wieder gemacht wird ist, dass die Verantwortung für das Lebensglück auf das Individuum abgewälzt wird. Und es stimmt: wir haben vieles selbst in der Hand, wenn es darum geht, ein erfülltes, glückliches Leben zu führen. Und gleichzeitig gibt es äußere Wirkkräfte wie – „wo wurde ich geboren“, „habe ich Zugang zu Bildung“, „bin ich Teil einer Gemeinschaft“, „darf ich sicher und in Frieden so leben“ – die wir nicht beeinflussen können. Wir können Menschen stärken, auch an den Umständen etwas zu ändern. Mir sind keine Studien bekannt, mit denen „höhere Mächte“ erforscht wurden. Der Glaube an solche „höheren Mächte“ kann – wie besprochen – sehr wohl seinen Beitrag zu unserem Lebensglück nehmen.
Ist Glück lernbar?
Ja! Es gibt unterschiedliche Faktoren, die auf unser Glückserleben und unser menschliches Wachstum einzahlen. Ein sehr griffiges Modell stammt von Martin Seligman: Das Akronym PERMA fasst zusammen, welche Wirkfaktoren Einfluss haben: P steht für positive Emotionen. Also: kann ich aktiv für positive Emotionen in meinem Leben sorgen? E steht für Engagement, wie gut kenne ich meine Stärken. R steht für Faktor #1: Relationships, die positiv-unterstützenden Beziehungen in meinem Leben. M – Meaning, also die Sinnhaftigkeit. Als wie bedeutsam nehme ich meinen geleisteten Beitrag in der Gesellschaft wahr. A für Achievement, die Zielerreichung. Und hier sind gar nicht unbedingt die großen, messbaren Ziele gemeint. Wo sehe ich auch die kleinen Schritte? Wo halte ich inne und sage: das habe ich geschafft. Glück ist also auch eine Frage dessen, inwiefern ich mich selbst erlebe. Der Teller, den ich geschafft habe abzuwaschen, der 5-minütige Spaziergang um den Block, den ich mir schon lange vorgenommen habe.
Ist Sinnsuche vereinbar mit der Glückssuche?
Absolut! Tatsächlich ist das Thema Lebenssinn eines, das in unserer Ausbildung und auch im Masterstudiengang Positive Psychologie behandelt wird. Eine der bedeutendsten Forscherinnen im deutschsprachigen Raum ist Prof. Tatjana Schnell. Sie beschreibt Lebenssinn als so etwas wie die Spitze einer Pyramide, wenn wir vom Thema Sinn sprechen. Und Teil dieser Pyramide ist auch, dass der Sinn, den wir haben, in vielen Bereichen unseres Lebens zum Ausdruck kommt. Was sind zum Beispiel meine Werte, die ich auch lebe. Das ist Tatjana Schnells Definition von Lebensbedeutung. Wir richten unsere Wahrnehmungen, Handlungen etc. nach unseren Werten aus und letztendlich auch nach so etwas Abstraktem wie einem Lebenssinn. Dies zahlt auf unser Wohlbefinden ein.
Die Fähigkeit zum Glücklichsein wachse mit dem Älterwerden, sagen Soziologen.
Stimmen Sie dem zu?
Es gibt eine Studie, die so etwas wie eine U-Kurve herausgefunden hat, die ihren tiefsten Punkt im Alter von 48 Jahren hat. Gute Nachricht für mich: ich werde 49, ab jetzt geht’s wieder bergauf. Was sicherlich auch mit hineinspielt ist die Lebenserfahrung, der Umgang, den wir mit Emotionen erlernt haben und auch die Erfahrung, dass das Leben so etwas wie ein Auf und Ab sein kann, wie eine Sinuskurve. Das macht uns im Alter gelassener.
Macht ein Wir-Gefühl glücklicher als das Ich-Gefühl?
Ja, es macht uns glücklich, wenn wir anderen helfen, vor allem wenn wir dies freiwillig tun. Das sehen wir beispielsweise im Gehirn. Ich selbst habe zwei Ehrenämter, und ich sage oft: diese Ehrenämter sind auch eigennützig. Mir geht es gut, wenn ich merke, dass ich helfen kann, dass ich etwas verändern kann.
Brauchen wir andere Menschen zum Glücklichsein?
Ja! Wie schon erwähnt, sind positiv-unterstützende Beziehungen Faktor # 1 für unser Wohlbefinden. Damit sind übrigens nicht zwingend viele Beziehungen gemeint, es sind die ein oder zwei Menschen, von denen ich weiß, dass sie mich unterstützen und für mich da sind – und umgekehrt. Was wichtig ist: diese Beziehungen können wir am besten führen, wenn wir über uns selbst ein breites Wissen haben, wenn wir selbst gut aufgestellt sind. Unser Glück vom Handeln anderer abhängig zu machen, hilft unserem Wohlbefinden nicht.
Hält das Wissen um den Tod uns vom Glücklichsein ab?
Menschen, die jeden Tag als ein Geschenk ansehen, im Bewusstsein, dass sie den nächsten Tag womöglich nicht erleben, können ein tiefes Verständnis vom Lebensglück haben. Elisabeth Kübler-Ross, eine Psychiaterin, die sich viel mit dem Sterben und dem Tod beschäftigt hat, sagte: „Wenn der Sinn unseres Lebens Wachstum ist, dann ist Sterben die letzte Wachstumsstufe in diesem Leben.“
Die sogenannte Terror Management Theorie geht davon aus, dass wir Menschen im Angesicht einer existenziellen Bedrohung die Salienz der Endlichkeit des eigenen Lebens wahrnehmen. Daraus kann die Suche nach Strukturen und Faktoren erwachsen, die unserem Leben Bedeutung verleihen. Das wiederum kann dazu führen dass wir mit dem Wissen um den Tod uns dem zuwenden, was in unserem Leben wirklich wichtig ist.
Das ganze Unglück der Menschen rührt daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer bleiben, sagt Blaise Pascal. Bedeutet es im Umkehrschluss, dass das
An-einem-Ort-bleiben glücklich machen würde?
Damit ist Achtsamkeit gemeint. Im Zeitalter der Beschleunigung eine Fähigkeit, die für unsere psychische Organisiertheit von großer Bedeutung ist. Wenn wir mit dem Blaise-Pascal-Zitat davon ausgehen, dass das Herz seine Gründe hat, die der Verstand nicht kennt, bedeutet es für uns Menschen auch, dass wir die Fähigkeit der Achtsamkeit mit dem was ist, behalten und ausbauen. Also: was ist da in unserem Herzen, was fühlen wir, was sehen wir, was erleben wir gerade? Wenn wir das An-einem-Ort-bleiben so definieren, dass wir achtsam im Moment sind, dann ist auch dies ein Schlüssel für unser Wohlbefinden. Und das wird immer schwieriger. Während Kinderfilme in den 1970ern noch ca. 30 Sekunden pro Szene zur Verfügung hatten, wechselt heute die Szene ca. all zwei Sekunden, alle zwei Sekunden werden sie von einem Ort zu einem anderen katapultiert. Wenn wir es schaffen, achtsam im Moment zu bleiben, können wir auch Herausforderungen besser angehen.
Ist Verliebtsein das ultimative Glücksgefühl?
Verliebtsein vereint viele positive Emotionen und die damit verbundenen Ausschüttungen von Serotonin und Dopamin – sogenannte „Glückshormone“.
Dieser Zustand ist nicht dauerhaft, er dauert Tage bis zu einem Jahr. Wir sollten uns auch im Alltag auf das Erleben positiver Emotionen immer wieder konzentrieren. Wir brauchen für unser Wohlbefinden und um in den Zustand des menschlichen Wachstums zu kommen, eine Ratio von ca. 3:1 bezogen auf positive und negative Emotionen. Dies lässt sich nicht durch Verliebtsein alleine erreichen, zumal dieser Zustand nicht immer in unserem Einflussbereich liegt. //