3/2017

Alles Schicksal

– oder göttliche Fügung?

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Editorial

Aufgekreuzt Hier passiert es

Glosse Was ich liebe

Reportage Die Zeit die bleibt

Porträt Das Leben des Max Lobkowicz

Seelenkunde Der unsichtbare Plan

Depression Einblicke in die Innenwelt

Berufung Bettina Nickel und die Flüchtlinge

Zeitgeschehen Das Heilige in der digitalen Welt

Interview Friederike Gräff über das »Warten«

Lebenswege Wolfgang Rothe trinkt Whiskey

Stilkritik Holger Fuss will geziezt werden

Kraftorte Die Regensburger Stiftskirche

Wegweiser Die neue Website »berufen.de«

Ausstellung Die Päpste in Mannheim

Jubiläum Das Kolumba-Museum wird 10

Literatur Die Asche meiner Mutter

Fotografie Der liebende Blick

Kultur Bücher / Ausstellungen / Film

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser, 

schon das Wort »Schicksal« klingt in unseren Breiten bedrohlich, in der konservativen Theologie ist es geradezu verpönt: Warum? Die christliche Lehre geht davon aus, dass alle Geschehnisse Gottes Plan entsprechen, aber trifft das wirklich zu? Ist nicht eher ein Zusammenspiel von Ursache und Wirkung, von geheimnisvollen Wendungen wahrscheinlich? Gott als den allein Verantwortlichen haftbar zu machen für alles, was geschieht, erscheint mir zu einfach, ja, es kann irritierend leicht von ihm wegführen: vor allem, wenn leidvolle Erfahrungen den Menschen treffen. Gehen wir davon aus, dass Gott Liebe ist, scheint es wahrscheinlich zu sein, dass er nicht ganz selbstverständlich die Dinge lenkt. Unser Autor Albrecht von Croÿ spricht in seinem Impuls (nächste Seite) von der Eigenverantwortlichkeit und Gestaltungsfreiheit des Menschen.

Ganz anders sieht es womöglich aus, wenn der Mensch Gott bittet, wenn er auf ihn vertraut: In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen exemplarisch zwei Menschen vor, die schwere »Schicksals-schläge« zu verkraften haben: Bei Max Lobkowicz wurde mit 30 Jahren ein besonders bösartiger Gehirntumor festgestellt, er überlebte »mit Gottes Hilfe«, wie er heute sagt. Martina Will pflegt ihren todkranken zehnjährigen Sohn, der Glaube an Gott ist ihr über diesen Schmerz abhandengekommen, die Hoffnung nicht. Schicksalhaft geht es weiter in dieser Ausgabe: Bettina Nickel vom Katholischen Büro Bayern entscheidet in der »Härtefall-Kommission« mit über das Bleiberecht von Flüchtlingen, unser Autor Dietrich Mittler hat sie besucht. Auch der katholische Priester Wolfgang Rothe kennt die »Auf und Abs« des Lebens, jetzt blickt er nach vorn, hat ein Buch über »Whiskey« geschrieben. Darauf stoßen wir mit ihm an. Und Sven Schlebes sucht in seinem Text Gott in der neuen, der digitalen Welt.

Ansonsten präsentieren wir Ihnen mit dieser Ausgabe Themen eines veritablen Kultursommers: Das Museum Kolumba wird 10, in Mannheim ist eine besondere Päpste-Ausstellung zu bestaunen, und sinnstiftende Bücher für die Ferien haben wir auch für Sie zusammengetragen.

Das Schicksal verabschiedet sich nie in die Sommerpause, wir schon: Die nächste Ausgabe erscheint wieder am 1. Oktober.

Genießen Sie die Lektüre und die Freuden der warmen Jahreszeit!

Ihre

Brigitte Haertel und das theo-Team