1/2016

Christen für Tiere

Die Theologin Julia Bielecki kämpft für unsere Mitgeschöpfe

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Editorial

Glosse Was ich liebe

Aufgekreuzt Hier passiert es

Vorgeknöpft Welt der Mode

thema Die Erde und wir

Klima Forscher Hans-Joachim Schellnhuber im Interview

Nachhaltigkeit Öko-Pionier Georg Schweisfurth weist den Weg

Tierschutz Die Tierschützerin Julia Bielecki empört sich

Dokumentation Barbara Dombrowski fotografiert bedrohte Lebensräume

Astronomie Der Jesuit Guy Consolmagno beobachtet die Sterne

Denkmalpflege Alte europäische Wege der Jakobspilger

Kräuterfrauen Expertin Coco Burckhardt stellt sie vor

Pädagogik Kinder lernen Umweltschutz spielend

Fotografie Markus Mauthe zeigt die Schönheit der Erde

Menschen Elke Naters und Sven Lager leben Gemeinschaft

Lebensläufe Der Pfarrer Klaas Hendrikse glaubt nicht an Gott

Typologie Wenn Nichtgläubige in die Kirche gehen

Rate mal Das Heiligenraten

Seelenkunde Narzissmus

Kultur Ausstellungen / Filme / Literatur / Musik

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser, 

die Welt ist in Aufruhr, darüber vergessen wir beinahe, dass die Zerstörung derselben unaufhaltsam voranschreitet. Der Potsdamer Klimaforscher Hans-Joachim Schellnhuber ist überzeugt: Es ist die oberste Wohlstandsmilliarde der Menschheit, die den Klimawandel verursacht. Seine Gedanken, aber auch seine Forschungen führen zu dem klaren Ergebnis, die alle anderen Umweltaktivisten, die diese Ausgabe gedanklich mitgestalten, definitiv teilen: Würden wir alle bloß noch einmal in der Woche Fleisch essen oder sogar ganz darauf verzichten, dann hätte das einen unmittelbaren Klimanutzen und würde Landkonflikte mindern, weil weniger Anbaufläche für Viehfutter gebraucht wird. Der Öko-Pionier Georg Schweisfurth stellt in seinem neuen Buch klar: Unsere Kauf- und Essgewohnheiten sind das Wohl und Wehe der Tiere und der Natur. Durch unseren Massenkonsum erlauben wir so schreckliche Dinge wie industrielle Tierhaltung. Und die radikalste Position zum Thema vertritt die Theologin und Tierschützerin Julia Bielecki: Sie zitiert den Leitgedanken der Kampagne »Christen für Tiere«: »Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen. Handele so, dass der Zustand eines universalen Friedens zwischen Mensch, Tier und Natur erreicht werden kann.« 

Wenn uns das alles nicht mindestens zum Nachdenken anregt!

Die Fotografin Barbara Dombrowski verweist mit ihrer Kamera auf die bedrohten Lebensräume, und weil der Himmel über Rom inzwischen zu diesig ist für astronomische Erkundungen, verlegte der Jesuit Guy Consolmagno, Direktor der päpstlichen Sternwarte in Castel Gandolfo, seine himmlischen Betrachtungen weitestgehend in die Wüste Arizonas. 

Doch wir haben auch Tröstendes in dieser Ausgabe zu berichten: Der Naturfotograf Markus Mauthe fängt die noch verbliebenen Schönheiten des blauen Planeten ein, die Wildpflanzenexpertin Coco Burckhardt stellt uns in ihren Büchern die Kostbarkeiten der Erde vor und das Buch Der kleine Weltenretter erläutert Kindern anschaulich, wie sie ganz natürlich in den Umweltschutz hineinwachsen können.

Ja, es sind die Menschen, die diese theo-Ausgabe beleben mit ihren Ideen, mit ihrem Engagement, aber auch mit ihren Brüchen: Die Schriftsteller Elke Naters und Sven Lager waren einst die Mitbegründer der sogenannten Pop-Literatur und damit unbeschreiblich hip. In Südafrika fanden sie zu Gott und leben heute in einer Berliner Gemeinschaft zusammen mit Flüchtlingen. Sie sind überzeugt: »Nur im Teilen sind wir wirklich reich.« Mit Gott wenig am Hut hat der Niederländer Klaas Hendrikse, obwohl er 30 Jahre lang als Pfarrer Gottes Wort verkündet hat. Schwer vorstellbar, aber wahr.

Wir gehen auf Ostern zu, das Fest der Auferstehung: Stehen wir auf! Die Fastenzeit ist eine ideale Gelegenheit, die eigenen Kosum- und Essgewohnheiten zu überdenken. Jeder Einzelne trägt die Verantwortung für sich selbst – aber auch für das ganze Universum.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine erfüllte Zeit und viel Freude bei der Lektüre

Ihre

Brigitte Haertel und das theo-Team