von Brigitte Haertel
Da stand
er nun
und konnt
nicht anders
1Er war Augustinermönch und Theologieprofessor und wurde zum Superstar der Protestanten, mehr noch: er hat sie hervorgebracht mit seinem Protest gegen den herrschenden Klerus. Ablasspraxis, päpstliche Prunksucht, Heiligenkult und Muttergottesverehrung, alles prangerte Martin Luther in seiner Aufräumwut an. 1517 veröffentlichte er seine „95 Thesen“ vor allem gegen den Ablasshandel, um eine Kirchenreform anzuregen. Da blieb nicht mehr viel übrig für eine neue, christliche Konfession, die sich später „evangelisch“ nennen sollte. Die „Wahrheit“, so der Reformator, habe sich ihm in der Meditation und im Studium der Heiligen Schrift offenbart. Sein Gewissen sei „gefangen in Gottes Wort“, und deswegen könne er nichts widerrufen.
Liebe
und Kunst
besiegen
die Zeit
2Sie wären sich eigentlich niemals begegnet, doch sie nennen es Fügung, und es scheint, als hätten sie ein Leben lang aufeinander gewartet: Zehn Jahre lebte Beate Heinen als Benediktinerin in einem Kloster, bevor sie sich zum Austritt entschied. In jungen Jahren hatte sie an der Werkkunstschule Köln studiert, der Kunst wollte sie sich endlich wieder zuwenden. Nachdem sie dem Franziskaner-Bruder Ulrich Schmitz begegnet war, kam die Liebe hinzu. Nach 42 Jahren verließ er Kloster und Orden, um Beate zu heiraten und sich fortan Ulrich Heinen zu nennen. Beate Heinen malt heute in ihrem Wassenacher Atelier ikonographische Bilder. Alles, was geschieht, hat mit Gott zu tun, ist das Credo der glücklichen Eheleute.
Das
schaulustige
Mädchen
3Sie wären sich eigentlich niemals begegnet, doch sie nennen es Fügung, und es scheint, als hätten sie ein Leben lang aufeinander gewartet: Zehn Jahre lebte Beate Heinen als Benediktinerin in einem Kloster, bevor sie sich zum Austritt entschied. In jungen Jahren hatte sie an der Werkkunstschule Köln studiert, der Kunst wollte sie sich endlich wieder zuwenden. Nachdem sie dem Franziskaner-Bruder Ulrich Schmitz begegnet war, kam die Liebe hinzu. Nach 42 Jahren verließ er Kloster und Orden, um Beate zu heiraten und sich fortan Ulrich Heinen zu nennen. Beate Heinen malt heute in ihrem Wassenacher Atelier ikonographische Bilder. Alles, was geschieht, hat mit Gott zu tun, ist das Credo der glücklichen Eheleute.
Austritt als
Lebensentscheidung
4Unter großer Anteilnahme der Presse hatte vor einem halben Jahr der frühere Benediktinermönch Anselm Bilgri (68) seinen langjährigen Lebenspartner Markus in einer katholischen Kirche geheiratet. „Ganz beseelt und von Gott so gewollt“, fühle er sich. Die kirchliche Trauung sei ihm sehr wichtig gewesen, betont Bilgri, auch für die Zeit, „in der es manchmal eher abwärts geht als aufwärts.“ Vorher war der ehemalige Prior des bayerischen Klosters Andechs zu den Alt-Katholiken übergetreten, bei denen auch gleichgeschlechtliche Ehen möglich sind. Anselm Bilgri arbeitet seit seinem Klosteraustritt als Vortragsredner und Buchautor. Bei den Altkatholiken darf er zudem wieder priesterliche Aufgaben übernehmen.